una birra, por favor
florian arleth
mit Fotografien des Autoren
#X
Leseprobe
Umfang: 120 Seiten
Genre: Lyrik, prosaisch
Preis: 8 EUR
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Aaron Schmitt schrieb hierzu:
»Über Autobahnen, verschlungene Bergdörfer, zerrupfte Olivenhaine und Madonnenstaturen hüpft die suggestive Sprachführung von Fixpunkt zu Fixpunkt und verliert dabei fast das Ich im deskriptiven Wahnsinn. Die parallel verlaufenden Fotografien wirken wie Beweisfotos: Ich war hier. Gefangen in einer Blase des Massentourismus, ist es der präzise Ton des Beobachters, der dem Leser den Einstieg erleichtert, diesen Ausfallschritt mitzumachen und sich dadurch ein neues Bild, von schon Vertrautem. Kaum jedoch versucht man sich an diesem Stereotypischen festzuhalten, wechselt erneut die Perspektive und löst sich auf im Bizarren, eine Scheinwelt zu enttarnen.
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Der Atem bleibt kurz, die Sprünge haarscharf, so als müsste sich die beschriebene Kulisse nach dem Verlassen erst auszittern. Immerwährend droht dabei der Absturz, der in seiner Subtilität auf Abschüssigkeiten im Menschen zielt, wenn Arleth z.B. beschreibt wie bierflaschenbestückte Südländer die Paarungsversuche ihrer Mischlingshunde mit gezielten Badelatschentritten anheizen.
Seine zusammengerafften Formulierungen führen so zu trefflichen Neologis-men wie dem Fingerhutkaffee und den Betonbrückenwundern, die immer wieder den Bogen schlagen zur aktuellen Realität der Menschen vor Ort. Una birra, por favor ist jedoch mehr als die schlichte Bitte nach Fluchtmitteln, sondern bietet in seiner dokumentarischen Abfolge den wohl geeignetsten Anti-Reiseführer für fortgeschrittene Desillusionierte.«