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Making of | Ansgar Hufnagel »Irgendwas ist immer«

Als sich Ansgar Hufnagel zu Beginn des Sommers mit einem spontanen Buchprojekt an den Verlag wendete, war schnell klar, dass es zu einer Zusammenarbeit kommen wird. Weniger klar waren jedoch der Umfang, die Struktur und der Titel des Buches.


Über 150 Texte mit genau 8 Zeilen und Endreimen umfasste das Manuskript, hinzu kommen sollten noch zusätzliche längere Gedichte und kurze Prosatexte. Aber eine Reihen- oder eine Kapitelabfolge war ursprünglich unklar, die Achtzeiler waren weder chronologisch, noch thematisch geordnet, konnten nachträglich auch nicht mehr nach diesen Kriterien sortiert werden: Zum einen war das Entstehungsdatum nicht klar bekannt, zum anderen gab es keine festen oder singulären Themengebiete in den Texten.


Der pragmatische Vorschlag kam auf, die Texte einfach alphabetisch gemäß ihrer Titel zu sortieren, sodass jeder Buchstabe des Alphabets dann ein Kapitel konstituieren würde. Zu 22 Buchstaben konnten letztlich Texte gefunden werden; die Anfangsbuchstaben Q, Y und X waren nicht vorhanden, das C auch nicht. Jedes dieser Buchstabenkapitel sollte durch eine schwarze Doppelseite eingeleitet werden:

Auf der linken Seite prangt dabei groß der jeweilige Kapitelbuchstabe, darüber aufgelistet sind die in diesem Kapitel enthaltenen Gedichte nebst ihren Seitenzahlen. Damit wurde auch das Problem eines zentralen Inhaltsverzeichnisses mit 120 Texteinträgen umgangen.


Die rechte Seite sollte wiederum einen Bezug zum Buchstaben wie auch eine Verknüpfung mit dem restlichen Buch herstellen. Hier war die Idee, zunächst Wortlisten zu kreieren, in denen alle Wörter mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben gelistet sind, die von Ansgar Hufnagel in diesem Buch verwendet werden. Eine Unterteilung in Funktionswörter (Adjektive, Präpositionen etc.), Substantive, und Verben wurde mehr der internen Ordnung willen vorgenommen, findet ihren Ausdruck aber auch in den jeweiligen Wortgittern (Funktionswörter oben, Verben unten).


Diese Wortgitter schließlich wurden in der Art eines digitalen Scrabble-Spiels konzipiert, in welchem die Herausforderung nicht der Intellekt der Mitspieler war, sondern ein klar definiertes Layout-Fenster und eine Wortliste, von der möglichst viele Einträge übernommen werden wollten. Beim Buchstaben J war das zum Beispiel einfach, in diesem Fall enthält das Wortgitter jedes von Ansgar Hufnagel verwendete Wort mit diesem Buchstaben:


Der Buchstabe W andererseits wollte wohl organisiert gelayoutet werden, denn hier gab es deutlich mehr Einträge als Platz auf einer Buchseite war:


Im Laufe dieses Prozesses entstand schließlich auch der Titel des Buches, der sich als Gedicht auch im Innenteil findet: »Irgendwas ist immer«. Auf einen Umschlag wurde sich dann schnell geeinigt, denn bereits in der Vergangenheit hatte Ansgar (als Musiker unter dem Pseudonym Tausendsassa aktiv) mit der Hamburger Mundmalerin LouBa zusammengearbeitet für das Cover seiner 2023er-Single »Schatten Tanzen«:


Von LouBa kam dann ein erster Coverentwurf, der uns mit der gelben Hauptfarbe und der gezeichneten Schrift sofort gefiel. Aus den vorhandenen Wortlisten wählten wir schließlich noch Begriffe, die erwähnenswert wie biografisch passend waren. Diese wurden in einem zweiten Arbeitsschritt von LouBa um die Coverfigur herumgruppiert:





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